Dipl.-Hist. Alex Dreger

Gründung der BRD
Zusammenfassung

Im Mai 1945 ging der Krieg zu Ende. Nicht nur das 3. Reich wurde besiegt. Deutschland als Staat existierte nicht mehr. Die Alliierten hatten als Ziel des Krieges die Vernichtung des deutschen Militarismus und Nazismus erklärt. Noch im Jahre 1944 wurde prinzipielle Vereinbarung getroffen, dass Deutschland in die Besatzungszonen geteilt wird. Die Zukunft des Landes nach der Niederlage lag vollkommen in Händen der Sieger und hängte von Beziehungen zwischen denen ab.

In Potsdamer Konferenz wurde über die Oder-Neiße-Grenze und der Teilung in 4 Zonen sowie über die Entmilitarisierung und Entnazifizierung Deutschlands entschieden. Die oberste Regierungsgewalt über Gesamtdeutschland lag beim Alliierten Kontrollrat in Berlin. Aber seine Rolle nahm desto mehr ab, je stärker die Spannung zwischen den Alliierten wurde. Die Fulton-Rede von Winston Churchill am 5. März 1946 gilt als Wendepunkt in den Beziehungen zwischen dem Westen und der UdSSR.

Der erste Stein in das Fundament der künftigen Bundesrepublik wurde mit der Gründung der Bizone durch britische und US-amerikanische Besatzungsmächte am 1. Januar 1947 gelegt. In diesem wirtschaftlichen Gebilde lebten 39 Millionen Menschen und befand sich der Großteil der Industrie. Mit dem Anschluss der französischen Zone (faktisch, ab März 1948) verwandelte sich die Bizone zur Trizone. Die Währungsreform vom 20. Juni 1948 besiegelte wirtschaftliche Teilung Deutschlands.

Die politische Teilung begann mit der Londoner Sechsmächtekonferenz, die vom 23. Februar 1948 bis zum 1. Juni 1948 dauerte. Die Sowjetunion wurde nicht eingeladen. Aus der Konferenz gingen Frankfurter Dokumente hervor, die am 1. Juli 1948 die Militärgouverneure Frankreichs, des Vereinigten Königreiches und der USA den westdeutschen Ministerpräsidenten übergaben. Am 1. September 1948 sammelte sich in Bonn unter Vorsitz von Konrad Adenauer der Parlamentarische Rat und arbeitete in den folgenden Monaten das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland aus. Das Grundgesetz wurde von den Landtagen angenommen und trat nach seiner Verkündung am 23. Mai 1949 in Kraft. Aber die Besatzungsmächte hielten noch 6 Jahre die Bundesrepublik unter ihrer Kontrolle gemäß dem Besatzungsstatut.

Am 14. September 1949 fanden die ersten Bundestagswahlen statt. Am 1. Oktober 1949 bekamen die Regierungen der drei Westmächte die sowjetische Note, in der diese Regierungen für die Teilung Deutschlands verantwortlich gemacht wurden. Am 7. Oktober 1949 wurde die Deutsche Demokratische Republik ausgerufen. Damit wurde die Teilung Deutschlands besiegelt. Man kann feststellen, dass dies das Ergebnis der geopolitischen Veränderungen in der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg war.

Die Alliierten hielten sich an die Prinzipien der Jalta-Konferenz nur die kurze Zeit fest. Für die USA wurde Westdeutschland attraktiv als Verbündeter im Kalten Krieg gegen die UdSSR. Dank ihrer Macht, gelang es den USA, Großbritannien und Frankreich zur gemeinsamen Politik in den drei westlichen Besatzungszonen zu bewegen.

Der entscheidende Schritt in Richtung auf die deutsche Spaltung wurde durch die separate Währungsreform gemacht. Wirtschaftliche Teilung des Landes machte die weitere Teilung Deutschlands unvermeidlich.

Die Ausrufung der BRD war keine spontane Entscheidung, sondern das Ergebnis eines gründlichen Vorbereitungsprozesses. Die Westmächte, vor allem Frankreich, hatten Bedenken gegen das eventuelle Wiederaufleben der aggressiven nationalistischen Diktatur geäußert. Deswegen bekam die Bundesrepublik Deutschland eine demokratische Gesetzgebung, deren Bestimmungen von der Besatzungsmächten unter deutscher Beteiligung ausgearbeitet wurden. Aber damit wurde das Land durch den „Eisernen Vorhang“ geteilt, der für mehr als ein halbes Jahrhundert zur Front im globalen Wettkampf der zwei geopolitischen Systeme geworden war. Nur die Vereinigung von Deutschland im Jahr 1991 beendete formal die Spaltung, deren Folgen aber noch immer zu spüren sind.

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